Pfalzbrief 03/2020

Es wäre ein Leichtes zu jammern. Und ja, die Verunsicherung ist da und die Belastung ist hoch. Seit vier Jahren bin ich an der Kanti Heerbrugg als Deutsch- und Philosophielehrer tätig und musste von heute auf morgen meinen Unterricht komplett neu denken. Aber das ist gut so. Ich habe meine digitalen Kompetenzen erweitert und musste vieles neu erlernen. Genau das macht den Lehrberuf doch so spannend und wertvoll: dieses agile, immer neue, gemeinsame Lernen. Ein wirksamer Unterricht setzt zuallererst eine vertrauensvolle Beziehung voraus. Je grösser die räumliche Distanz also trennt, desto mehr soziale Nähe scheint mir wichtig. Das – und eine Prise Gelassenheit –  nehme ich mit als Vorbereitung für alles Unerwartete, was uns noch bevorsteht.

Marc Caduff
Lehrperson für Deutsch und Philosophie und Prorektor an der Kanti Heerbrugg

http://www.pfalzbrief.ch/reduktion-durch-corona/

Essay von Marc Caduff und Stefanie Heine im Unimagazin

„Die Galerie als Gefängnis?“

Flucht ins Freie: Vernissage-Gäste an einer Kunstaktion von Graciela Carnevale, 1968

Bildschirmfoto 2016-07-12 um 23.08.05

Wenn wir – wie Sie in diesem Augenblick – einen Blog lesen, in einer Zeitschrift blättern, im Museum ein Bild betrachten oder als Zuschauerin, als Zuschauer einer Theateraufführung beiwohnen, glauben wir zu wissen, was wir tun: Wir produzieren nicht, wir rezipieren. Ist aber nicht ausgerechnet eine solche Rezeptionsweise, insbesondere wenn sie an der Kunst geschult ist, ein produktiver Akt? Und hat sich nicht sowieso in den letzten Jahrzehnten gerade auf den kleinen Theaterbühnen die strikte Trennung zwischen Zuschauerraum und Bühne allmählich aufgehoben? Wer kennt nicht dieses Gefühl, immer tiefer im Stuhl versinken zu wollen, um bloss nicht in einer dieser innovativen Inszenierungen zum Mitmachen aufgefordert zu werden? Darf man denn im Theater nicht mehr nur passiv zuschauen? Aber was heisst hier schon passiv?

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